Irrtümer über die Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr vs. Berufsfeuerwehr

„Wenn ihr nicht kommt, dann kommt ja die Berufsfeuerwehr“ oder „Seid ihr von der richtigen Feuerwehr?“ Solche Sätze hat sicherlich jeder Angehörige einer Freiwilligen Feuerwehr schon einmal gehört. Fakt ist, nur etwa 4% (in 111 Städten, Stand 10/2021) der Feuerwehren in Deutschland sind Berufsfeuerwehren. Die restlichen rund 96% (ca. 22.346, Stand 12/2018) sind freiwillige Feuerwehren mit circa 1 Million Mitgliedern im aktiven Einsatzdienst. Eine Berufsfeuerwehr ist in Rheinland-Pfalz erst ab 90.000 Einwohnern gesetzlich vorgeschrieben. Und selbst in Großstädten sind freiwillige Feuerwehren wichtig für die Gefahrenabwehr. In kleineren Städten wie Wörth am Rhein gibt es ausschließlich freiwillige Feuerwehrleute. Wenn Sie also in Wörth die 112 anrufen, kommen in jedem Fall wir, ihre Freiwillige Feuerwehr.

Im Feuerwehrgerätehaus ist rund um die Uhr jemand da

Oft wird die örtliche Rufnummer vom nächsten Feuerwehrgerätehaus, statt der 112 angerufen. Da wir eine freiwillige Feuerwehr sind und unsere Einsatzkräfte nur ehrenamtlich arbeiten, sitzen wir nicht dauerhaft im Gerätehaus und warten auf den nächsten Einsatz. Wir sind wie Sie, arbeiten, bei der Familie oder bei Freunden. Erst wenn über die Notrufnummer 112 ein Notruf abgesetzt wird, alarmiert uns die Integrierte Leitstelle Südpfalz (ILS) über unsere Funkmelder. Nach der Alarmierung per Funkmelder fahren wir das Gerätehaus an, ziehen uns um, besetzen die Fahrzeuge und fahren zum Hilfesuchenden.

Wer den Notruf wählt, muss auch für den Einsatz der Feuerwehr zahlen

Wenn Sie einen Brand, Verkehrsunfall oder ähnliches entdecken und diesen über die 112 melden, müssen sie nichts zahlen. Dieser Irrtum ist noch weit verbreitet und er ist gefährlich. Wenn Sie aus Angst vor Kosten bei einem Notfall nicht helfen oder die 112 anrufen, können Sie sich sogar der unterlassenen Hilfeleistung schuldig machen. Jedoch gibt es Fälle, in denen der Einsatz in Rechnung gestellt werden kann – müssen wir z.B. bei einem nicht angemeldeten Gartenabfallfeuer anrücken, kann das für den Gartenbesitzer Kosten zur Folge haben, aber nicht für den Anrufer.

Bei der Feuerwehr gibt’s nur Männer

Ganz klar nein. Von aktuell 53 ehrenamtlich Tätigen sind bei uns 8 Frauen tätig. Das sind rund 15%. Damit liegen wir sogar über dem deutschen Durchschnitt von rund 9,9%. Erfreulicherweise entscheiden sich immer mehr Frauen für den Dienst in ihrer Freiwilligen Feuerwehr, denn helfen kann jeder, egal ob Mann oder Frau.

Die freiwilligen Feuerwehrleute werden für Ihre Arbeit bezahlt

Auch das ist nicht ganz richtig. Wir sind wie der Name schon sagt, freiwillig in der Feuerwehr. Wir opfern hierzu unsere Freizeit und üben diese Tätigkeit ehrenamtlich aus, werden also nicht dafür bezahlt. Lediglich für kostenpflichtige Einsätze erhalten wir eine geringe Aufwandsentschädigung. Einige Führungspositionen der Freiwilligen Feuerwehr bekommen ebenfalls eine geringe Aufwandsentschädigung.